Reichenbacher FC gegen SC Borea Dresden 3:2 (2:2) ... mehr Bilder gern direkt hier
Über neunzig Minuten lang strahlte auf der „Schönen Aussicht“ nach dem Megaregen der letzten beiden Tage die Sonne. Der Umzug , bedingt durch die parallel stattfindenden Vogtlandspiele am Wasserturm, hatte sich für den Reichenbacher FC gelohnt, der nach dem knappen 3:2 über Borea Dresden erstmals auf Rang vier sprang. „Diesen Platz wollen wir jetzt auch nicht mehr hergeben. Als Vierter über die Ziellinie zu kommen, wäre für uns als Neuling ein Riesending“, meinte ein freudestrahlender Kapitän Mirko Hendel unmittelbar nach dem Abpfiff. In einem wirklich rassigen und temposcharfen Match rang der RFC seinen Kontrahenten aus der Landeshauptstadt im Stile einer Gastmannschaft nieder. Borea besaß mehr Ballkontakte, war auch häufiger in der gegnerischen Hälfte anzutreffen, doch verstanden es die Reichenbacher immer wieder Nadelstiche zu setzen. Sprach Trainer Carlo Kästner in der Vorwoche nach der 0:2-Niederlage in Rabenstein, dass sich der Sieger im Stile einer Spitzenmannschaft sehr effektiv zeigte, so drehten seine Schützlinge diesmal in diesem „Spiel um Platz vier“ den Spieß um. „Wir haben immer im richtigen Moment zugeschlagen“, bemerkte Hendel. In der Tat fielen die Treffer immer zum Zeitpunkt, als die Dresdner etwas mehr am Drücker waren. Im ersten Abschnitt gefiel Borea mit schnellem Spiel nach vorn. Besonders bei den hohen Eingaben brannte es einige Male vor dem Gehäuse von Kuhl. Der RFC setzte auf Gegenstösse. Zwingendes gab es auf beiden Seiten in der Anfangsphase nichts zu verzeichnen, ehe in der 25.Minute Borea-Akteur Möbius das Streitobjekt nach dem ersten Gästeeckstoss an das Lattenkreuz hämmerte. Wenig später setzte die Gastgeber dann erfolgreich den ersten Nadelstich. Lange setzte aus dem Mittelfeld den rechts durchstartenden Schewski in Szene, der in den Sechszehner eindrang und überlegt flach ins untere Eck vollendete - 1:0. Doch Boreas Antwort kam schnell. Von links flog der Ball flach Richtung Reichenbach Tor, wo Meitzner am kurzen Pfosten mit langem Bein einschob. Wenig später hatte selbiger Spieler sogar die Führung auf den Fuß, wurde sein Versuch aber von einem RFCer noch ins Toraus abgefälscht. In den letzten Minuten des ersten Abschnittes ging es dann auf beiden Seiten hin und her. Kummer fasste sich aus zwanzig Minuten ein Herz. Den noch aufspringenden Ball konnte der Borea-Keeper nur abklatschen. Der nachsetzende Süß hatte keine Mühe einzuschieben. Doch die Führung war schnell wieder futsch. Wieder war es ein Diagonalball, den Heineccius aufnahm, seinen Gegenspieler mit einer Körperfinte ins Leere laufen ließ und platziert ins lange Eck vollendete - 2:2. „Die Gegentore waren zu einfach. Da kamen wir bei der Entstehung einfach nicht in den Zweikampf“, fand Kapitän Hendel. Im zweiten Abschnitt wog das Geschehen weiter hin und her. Langes Versuch aus sechszehn Metern (49.) rauschte nur knapp übers Dreiangel. Ein schneller Gegenzug brachte den RFC wieder in Front, als Kummer den Ball über die rechte Außenbahn trieb und scharf nach innen flankte. Mit einem Hechtflugkopfball war der erst fünf Minuten zuvor eingewechselte Rosenmüller zur Stelle. In der Folge rannte Borea an, drängte erneut auf den Ausgleich, biss sich aber mit der Brechtange an der gut agierenden Reichenbacher Defensive fest. Auf der anderen Seite ergaben sich einige gute Kontergelegenheiten. Als Böhm abzog (80.) konnte der Gästekeeper den Ball gerade noch aus dem oberen Dreiangel klären. Die reguläre Spielzeit war schon vorüber, als Dresden das 3:3 liegen aus. Aus zehn Metern und guter Schußposition jagte Priebs die Kugel am linken Pfosten vorbei. Im Gegenzug hatte dann Böhm das vierte RFC-Tor vor Augen, als er zentral stehend nur den Schlussmann der Dresdner anschoss. „Fünfter gegen Vierter - die Partie hielt heute das, was sie im Vorfeld versprach. Unsere Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Die Bedingungen waren auf der Aussicht bestens.“, meinte Trainer Carlo Kästner, dessen Team damit nach der Vorwochenniederlage sofort wieder in die Erfolgsspur abbog.
Schiedsrichter: Fabien Bischof (Leipzig); Zuschauer: 160; Torfolge: 1:0 Schewski (30.), 1:1 Meitzner (34.), 2:1 Süß (42.), 2:2 Heineccius (45.+1), 3:2 Rosenmüller (69.)
RFC: Kuhl, Dietrich, Schewski (70.Böhm), Lange, Knappe, Kühn (64.Rosenmüller), Hendel, Kummer (84.Horn), Herold, Süß(V)(60.Schmelzer), Seidel
Borea: Schmidt, Kalauch, Fuhrmann, Meitzner (75.Priebs), Bruck (83.Haase), Schwalm, Heineccius, Krause, Groth, Merkel (88.Vogel) , Möbius (88.Mierisch)