Reichenbacher FC gegen VfB Fortuna Chemnitz 2:0 (1:0)

Gefühlt geht der Reichenbacher FC als Spitzenmannschaft in die Winterpause. Unter Trainer Carlo Kästner schraubte er seine Ungeschlagenenserie auf stolze acht Spiele. Konnte er dabei zuletzt dem frischgebackenen Herbstmeister Motor Marienberg (1:1) und den Zweiten VfB Empor Glauchau (0:0) einen Zähler abknöpfen, so garnierte er mit dem 2:0 gegen den VfB Fortuna Chemnitz seinen „Goldenen Spätherbst“ mit einer großen Schleife. Denn der Gast kam mit der Empfehlung der besten Abwehr und sieben Siegen am Stück daher gereist, blieb zudem 576 Minuten ohne Gegentreffer. Der Respekt war folglich groß, welchen die Reichenbacher in der Anfangsphase gegen einen stürmischen beginnenden VfB auch nicht ablegen konnten. Doch verpasste es Chemnitz in Führung zu gehen , weil Keeper Lemke zweimal gegen Mende großartig parierte (8./15.) und Verteidiger Albert mit einer Grätsche (14.) den Ball noch von der eigenen Torlinie schlagen konnte. Doch ab Mitte der ersten Halbzeit biss sich der RFC ins Spiel, nachdem er sich bis dato zu sehr im engmaschigen Mittelfeld- Klein-Klein verstrickte. Ein Kummer-Kopfball nach 22 Minuten war die erste Gelegenheit und auch Horns (30.)verfehlte aus freistehender Position aus halbrechts nur knapp . Bis zum Wechsel war Fortuna leicht feldüberlegen, weil geradliniger über beide Außenbahnen nach vorn operiert wurde. Kurz vor und nach dem Halbzeitpfiff zog der RFC den Fortunen aber dann den Nerv. Als P.Kästner die Kugel vertikel auf Kummer legte, VfB`s Abseitsfalle dabei nicht zuschnappte, zeigte sich der Reichenbacher im Alleingang eiskalt. Er umkurvte den herauseilenden Schlussmann und behielt die Übersicht – 1:0. Nach 621 Minuten schlug es damit erstmals wieder im Fortuna-Kasten ein. Und nach Wiederanpfiff erneut. Horns scharfen, aber eigentlich ungefährlichen Flachschuss, der eher als Eingabe dienen sollte, ließ der Keeper „durch die Hosenträger rutschen“. Das hinterließ bei den Gästen Wirkung. Fortan liefen sie zwar nur noch in eine Richtung, aufs RFC- Tor, doch fehlte es an der nötigen Entschlossenheit und Durchsetzungsvermögen, um mit dem Anschlusstreffer ins Geschehen zurückzufinden. Die Hausherren, die sich tief zurückzogen und mit Mann und Mann verteidigten, mussten nur wenige brenzlige Situationen entschärfen. Was durchkam war eine sichere Beute für Lemke. Selbst hatte der RFC einige Kontersituationen, die aber nicht konsequent zu Ende gefahren wurden. Chemnitz war bis zum Abpfiff um das 1:2 bemüht, fand aber kein Durchkommen. „Man könnte meinen, dass die Winterpause für uns sehr unpassend kommt. Die Truppe hat in den letzten Wochen erfolgreich gezeigt, dass sie sich vor keinem verstecken braucht. Als ich das Ruder übernahm, hatten wir uns schon zum Ziel gesetzt, so viel wie möglich Punkte zu sammeln, um uns aus dem Schlammassel zu befreien. Das dann aber so eine Serie zustande kommt, damit hatte keiner gerechnet.“, lobte Carlo Kästner seine Jungs. Bis zum 13.Januar ruht nun erst einmal in der Freiluft der Ball. Mindestens fünf Testspiele und ein Trainingslager in Skalna sind in der Vorbereitung geplant, ehe es dann am 23.Februar in der Meisterschaft mit dem Derbykracher zu Hause gegen Oelsnitz weitergeht. (OMH)

Statistik:
Tore 1:0 Kummer (45.), 2:0 Horn (49.)
Schiedsrichter: Steingräber (Annaberg); Zuschauer 120
RFC: Lemke, Hinte, Fügmann, Strobel, Particke/V, Kummer (74.Lange/V) , Kästner/V (74.Krell), Peltsch, Horn,Papkalla (77.Schmelzer), Albert
VfB: Voigt, Hornig, von der Mühlen, Eberlein, Müller, Hengst/V (69.Büttner), Weckert (69. Fotinho/V), Mende (69.Heller), Rüger, Groschopp, Schwarz