von Olaf Meinhardt

Reichenbacher FC gegen SSV Lichtenstein

Der Reichenbacher FC hat nach neun Runden in der Vorwoche erstmals wieder eine Niederlage kassiert. Verloren ja, aber das Wie war beim ESV Lok Zwickau die Frage. Denn zum deutlichen 0:3-Pausenrückstand legte man praktisch mit haarsträubenden Fehlabspielen selbst vor, der im zweiten Durchgang dann nicht mehr zu egalisieren war. In der Nachbetrachtung des Spiels zeigte sich Trainer Carlo Kästner dementsprechend auch kritisch: „Auf unsere Defensive war bisher Verlass. Solche Halbherzig- und Unkonzentriertheiten dürfen wir uns in Zukunft aber einfach nicht mehr erlauben, wenn wir nicht wieder in Abstiegsnöte kommen wollen. Vielleicht war es ein Weckruf zur richtigen Zeit.“ Bereits am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) soll gegen den unmittelbar besser platzierten SSV Fortschritt Lichtenstein schnell wieder in die Erfolgsspur gefunden werden, damit der Kontakt zum gesicherten Mittelfeld nicht abreißt. Der SSV , der in der Vorwoche zu Hause gegen Oberlungwitz (1:3) den Kürzeren zog (zum dritten Mal in Folge sieglos) und noch eine Partie (beim TSV IFA) in petto hat, fühlte sich im bisherigen Verlauf in der Fremde wohler (14 Punkte) als daheim (8). Seine Auswärtsstärke bekamen die Reichenbacher bereits vor einem Jahr zu spüren, als er klar und deutlich mit 3:0 vom Kunstrasen ging. Fast hätte der RFC in der Hinrunde aber den Spieß umgedreht. In einer wohl denkwürdigen Regenschlacht legte er mit zwei verwandelten Elfmetern (Süß und Lange) in der zweiten Halbzeit eine 2:0-Führung vor, ehe in den Schlussminuten die Reichenbacher Akteure auf den klitschnassen und pfützenübersääten Rasen die Fußballwelt nicht mehr verstanden. Zwei Minuten vor dem Ende schaffte Lichtenstein den Anschluss, in der Nachspielzeit sogar noch den Ausgleich. „Es war eine gefühlte Niederlage“, erinnert sich Carlo Kästner, der damals als Zuschauer das Last-Minute-Unheil erlebte. Personell steht das zweite Heimspiel im 2009er Kalenderjahr wieder unter dem Motto „Jugend forscht“, denn diejenigen aus der Rubrik “ältere Generation“ fallen aus den unterschiedlichsten Gründen aus. Abwehrroutinier Maik Strobel (33 Jahre) steht wegen Verdacht eines Kreuzbandrisses (passiert beim Training) genauso wenig zur Verfügung wie Manuel Albert (27/ Leistenzerrung). Zudem brummt Mirko Particke (34) seine fünfte Gelbe Karte ab. Wieder dabei ist Angreifer Paolo Süß. „Unsere Mannschaft kann man am Sonntag mit einer U23 vergleichen“, blickt Kästner voraus. Gespielt wird wieder auf dem Kunstrasen.